Alles Bisherige soll übertroffen werden

 

750. Geburtstag von Rainrod erlebt am letzten Augustwochenende absoluten Höhepunkt – Bürgerschaft voll eingebunden

Das Festpaar Romina Bechtold und Johannes Lippert samt Gefolge.

(em). Große Feste sind in Rainrod nicht gerade selten. Aber das Wochenende vom 26. bis 28. August wird doch alles Bisherige in den Schatten stellen. Die ganze Bürgerschaft Rainrods, Senioren wie Jugendliche, Alteingesessene wie Neubürger, Vereine wie Themeninitiativen, gestalten den 750. „Geburtstag“ ihres Ortes oder genauer gesagt, die entsprechende Wiederkehr der ersten urkundlichen Erwähnung.

Im Mai begann das Jubiläumsjahr mit der Vorstellung des neuen Heimatbuches, mit Urkundenübergabe und historischen Spielszenen. Eine Woche später wurde das 150-jährige Bestehen der „Steinernen Kirche“ gefeiert und am Pfingstsonntag die Enthüllung des Denksteins an der Linde mit einem großen familiären Straßenfest verbunden.

Das letzte Augustwochenende wird der krönende Abschluss sein. Erst kürzlich trafen sich Vertreter des Kulutrrings, der Vereine und Initiativen im Bürgerhaus zur Detailabstimmung. Hans Georg Lippert, als Vorsitzender des Kulturrings der Moderator, hatte viel zu tun an diesem Abend. Vorschläge, Rückfragen, Absprachen gingen hin und her. Eines ist klar: die Rainröder sind mit Vorfreude und großem Einsatz bei der Sache, sonst ließe sich dieses Riesenprogramm gar nicht durchführen. Ihr zweites Motto: an diesem Fest geht es um die Gemeinschaft, nicht ums Verdienen, die Preise sind gästefreundlich kalkuliert.

Auftakt im wahrsten Sinn des Wortes: Live-Musik steht am Freitag, dem 26. August im Mittelpunkt. Im Festzelt vor dem Bürgerhaus spielt die Band „Cover X“ und „Tom Stryder“ tritt auf, Namen, die quer durch die Region bei vielen Fans bekannt sind. Eine Bowle- wie eine Longdrink-Bar sind aufgebaut, von 20 bis 22 Uhr ist Happy Hour. Musik satt wird es bis in die Nacht geben.

Augen- und Gaumenschmaus ist am Samstag ab 19 Uhr im Festzelt angesagt, denn neben dem Abendessen gibt es viel zu sehen. Schon jetzt kommen die Bürger in den Kostümen, in denen sie sich auch am nächsten Tag beim Stehenden Festzug zeigen: als Hochzeitsgesellschaft aus Urgroßmutters Zeit, als Hirten, als Wintermetzger… Jede Straße wird festlich begrüßt, wie denn auch der Schirmherr Freiherr zu Riedesel, die Bürgermeisterin und andere Offizielle ihre guten Wünsche aussprechen werden. Allerdings hält man diesen Programmpunkt bewusst überschaubar, denn die Festherren und die Festdamen wollen ihre verschiedenen Tänze zeigen, der traditionsreiche Männergesangvereins des Ortes und der Jubiläums-Projektchor stehen bereit und auch Gruppen des Turnvereins gestalten den Abend mit. Wenn das Festpaar Romina Bechtold und Johannes Lippert die Tanzfläche eröffnet hat, steht grenzenlosem Vergnügen mit der Band „Telstar“ nichts mehr im Weg.

„Rainrod im Wandel der Zeit“ ist bei der Fotoausstellung samt Film im Bürgerhaus zu sehen. Sie ist auch am Sonntag, ab 8.30 geöffnet ist, denn im Festzelt steht das Frühstück bereit. Ab 11 Uhr können Gäste durch den Ort wandern und werden dazu wahrscheinlich Stunden brauchen. In Straßen und Höfen präsentiert sich der Stehende Festzug. Historische Berufe und Geräte sind ebenso zu sehen wie moderne Dienstleistungen, etwa am Stand „Rainrod macht schön“ mit Christine Lippert und Doris Kirchhoff. Die „Rainröder mit geschickten Händen“, die im vergangenen Jahr den erfolgreichen Künstlermarkt ausrichteten, stellen ihre Erzeugnisse aus und auch die Kunstwerkstatt „Tierisch bunt“ der Schottener Reha ist vertreten. Für Live-Musik sorgen „Querbeet“, das Ulrichsteiner Duo „Vogelsberg-Steirer“ und ein Drehorgelspieler. Immer wieder gibt es auf dem Bühne am Wilhelm Kröll-Platz Besonderes zu sehen und zu hörern, etwa wenn Naturparkführerin Doris Ritz Geschichten aus dem Vogelsberg erzählt. Die Kinder stellen das 65-jährige Bestehen ihres Grundschulhauses dort in einer „Schulstunde der alten Zeit“ mit Sylvia Mauderer dar. Und wenn die Gäste beim Bummeln und Stöbern hungrig werden? Dann ist eher die Qual der Wahl angesagt, denn viele verwandeln ihrern Hof in einen Biergarten oder eine Kaffeetaffel. Dieser Stehende Festzug ist bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen. Ab 19 Uhr gibt es Abendessen im Zelt, die kreativste Straße wird prämiert und selbst nach der Dämmerung sind die Straßen noch voller Zuschauer. Bengalische Lichter und Funkenregen eines kleinen Feuerwerks beenden Rainrods großes Jubiläum. Gäste aller Genrationen sind bei den Jubiläumsveranstaltungen herzlich willkommen.

Wie sagte doch Hans Georg Lippert beim Organisationstreffen? „Die 900-Jahr-Feier Rainrods werden wir alle miteinander nicht mehr erleben!“ Also gilt es jetzt intensiv zu feiern.

(Quelle: Kreis-Anzeiger, Bilder Maresch)