Weiberfasching Rainrod 2018

TanzgruppeWEIBERFASCHING Engel und Teufel führen in Rainrod gemeinsam durch das abwechslungsreiche Programm

RAINROD – (em). Freiwillig begaben sich 250 närrisch gestimmte Frauen an einen Ort „zwischen Himmel und Hölle“, genauer gesagt in das Rainröder Bürgerhaus – zum Weiberfasching unter diesem Motto. Dort wurden sie von einem Engel (Eileen Bechtold) und einem Teufelchen (Anke Renker) durchs Programm geführt. Dekoration wie Bewirtung waren perfekt, für Musik sorgte Sven Leuning, als Kulissenschieber war Dirk Großheim im Einsatz.

Gleich mit dem ersten Showtanz als Harlekins sorgten die Mädels der Tanzgruppe „Limited Edition“ für Stimmung. Patrizia Luft und Eileen Bechtold trainieren die Gruppe.

Und immer lag „Eddi Proletti“ (Manuela Voigt), die Ortschronistin von Rainrod, mit ihrer Kamera auf der Lauer. Magische Teamleistung vom Zaubertrank-Kessel bis leuchtenden Flugbesen zeigten die Schötter Weibsleut beim Hexen-Showtanz, von allen Seiten kam Beifall.

Die Beamtin (Sabrina Bing) erzählte urkomisch das Rotkäppchen-Märchen in korrekter Amtssprache und arrangierte immer wieder Brotdose, Tasse und Kaffeekanne im exakten Winkel – offensichtlich ein ganz wichtiger Teil ihres Dienstauftrags. Vom Büro ging es nach Bayern: „Schwitzgymnastik“ hatten die Frauen der Gymnastikgruppe ihre Schuhplattler-Nummer genannt, zu der sich die Hälfte ins Dirndl, die andere in Karohemden und Lederhosen geworfen hatte. Schließlich der Auftritt von Andreas Gabalier (Gabi Boß-Strauch) mit „Hulapalu“ – da passte alles.

Bei der Programmnummer „Eine Komposition voller Höhepunkte“ erwischte es Freiwillige mit einer wahrhaft kniffligen Aufgabe. Sie mussten bekannte Lieder stöhnen und taten das so gut, dass tatsächlich alle Titel erraten wurden.

„Shut up and dance“: Im attraktiven schwarzglitzernden Charleston-Look kam die Tanzgruppe Rudingshain zum Showtanz mit Akrobatik auf die Bühne und warf einen Regen von Glitzerkonfetti in den Saal. Engel Eileen Bechtold: „Das hat so schön ausgesehen. Nächstes Jahr kommen wir zum Weiberfasching zu euch nach Rudingshain.“

In Wikinger mit Hörnerstirnbändern und Zöpfchen hatten sich die „Dancing Devils“ aus Eschenrod (trainiert von Annemarie Spamer und Carolin Weber) verwandelt, sie erwiesen sich bei Tanz- und Hebefiguren so kraftvoll wie ihre Vorbilder. Mit wuscheligen Perücken im Punker-Look, Schottenröckchen und verruchten Netzstrümpfen tanzten die „Betzenröder Weiber“ und zeigten dabei ihr Step-Talent.

Prinzessin, Clownin, Vampirweibchen und eine verführerische „Schwarze Natascha“: die Frauen im Projektchor des örtlichen Männergesangvereins brachten ein Medley und warben zum Mitsingen, wenn der Fasching vorbei ist.

Dann folgte Tanztheater vom Feinsten, für das die „Wilde 13“ aus Einartshausen bekannt ist: römische Legionärinnen marschierte auf, die schöne Cleopatra wurde hereingetragen und ließ auch hier nichts anbrennen: Caesar und Marcus Antonius stürzten sich in einem Kampf voller Eifersucht mit Holzschwertern aufeinander. Männer als Sahnehäubchen des Weiberfaschings? Zumindest ließen sie die Stimmung vollends hochkochen: Erst torkelten Henrik Müller und Stefan Fritzges als Wiedergänger von Dick und Doof auf die Bühne, dann folgten weitere Rainröder Fußballer im drolligen Charly-Chaplin-Look, alle trainiert von Julia Müller und Diana Groß.

Die Kaulstoßer Bauwagen Dancers, trainiert von Jessica Eisner, tanzten „Einmal um die Welt“ und zeigten die Kunst des Biertrinkens wissenschaftlich. Schließlich bewiesen die Narren der Eichelsächser Männergarde, dass sie den vierten Preis der Hessischen Showtanz-Meisterschaften 2017 nicht umsonst bekommen haben. Drollig genug kamen sie als Team der Muppet-Show und verwandelten sich im Tanzrhythmus von YMCA in die Band Village People. Das große Finale, die traditionelle Polonaise folgten. Der Weiberfasching – nach Mitternacht auch mit Männern – ging bis in die frühen Morgenstunden.

 
 

Quelle:Zwischen Himmel und Hölle (Kreis-Anzeiger, 24.01.2018)