„Schlummernde Talente“ gesucht

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MUNDARTABEND Interessenten könnten sich melden / Organisationsteam trifft Vorbereitungen

SCHOTTEN – (red). Zwei komplett gefüllte Dorfgemeinschaftshäuser und zwei bemerkenswerte Erfolge – das waren die Ergebnisse der ersten beiden Oberhessischen Mundartabende in den Jahren 2012 und 2014. Seit Beginn der Veranstaltungsreihe hatte sich das dreiköpfige Organisationsteam um den „Schötter Nachtwächter“ Wolfgang Eckhardt mit Elke Schmidt vom Kultur- und Geschichtsverein und Volker Rühl von der Stadt Schotten auf einen zweijährigen Rhythmus mit jeweils wechselndem Austragungsort verständigt. Daher steht im laufenden Jahr 2016 eine Neuauflage der Erfolgsveranstaltung an.

Der erste Mundartabend 2012 fand in Eschenrod statt und wurde seinerzeit vom örtlichen Kultur- und Sportverein mit veranstaltet. 2014 waren der Männergesangverein Eichelsachsen und die örtliche Mundartgruppe Kooperationspartner, als es im Bürgerhaus Eichelsachsen hieß „Alles uff platt unn Spaß dabei“. Der nunmehr dritte Oberhessische Mundartabend wird am 19. November mit Unterstützung des unter der Führung von Hans-Georg Lippert stehenden Kulturrings Rainrod im dortigen Dorfgemeinschafshaus stattfinden. Um ein möglichst vielfältiges und abwechslungsreiches Programm bei moderatem Eintrittspreis bieten zu können, freuen sich die Organisatoren über die Kulturförderung von Ovag, Sparkasse Oberhessen und VR Bank Main-Kinzig-Büdingen.

„Wir sprechen keine potenziellen Mitwirkenden an, zumal sich schon heute ein großes Teilnahmeinteresse abzeichnet“, so Programmkoordinator Wolfgang Eckhardt, der auch die Veranstaltung moderieren wird, „sondern wir erwarten, dass sich – so wie in den Vorjahren – interessierte Mundartinterpreten bei uns melden. Viele schlummernde Talente sind uns vermutlich noch gar nicht bekannt“. Eine gewisse Vorauswahl müsse allerdings getroffen werden, bekennt das Organisationsteam. Gedichte, Anekdoten, Sketche oder Lieder, die schon in den ersten beiden Mundartabenden vorgetragen wurden, kommen vermutlich eher nicht zum Zuge. Die Darbietungen sollten möglichst kurz und können gern lustig sein, ohne karnevalistische Züge zu tragen, müssen aber stets den Kriterien des guten Geschmacks standhalten. Wer also mit einem oberhessischen Mundartbeitrag in Wort oder Lied mitwirken möchte, der wendet sich alsbald an Wolfgang Eckhardt (Telefon 06043/6281, E-Mail: wolfgang_eckhardt@online.de).

Quelle: „Schlummernde Talente“ gesucht (Kreis-Anzeiger, 23.03.2016)

Im Einsatz für Ortsgemeinschaft

AUSBLICK Kulturring Rainrod unterstützt gemeinnützige Vorhaben

RAINROD – (em). In der Jahreshauptversammlung stellte der Vorsitzende des Kulturrings Rainrod, Hans Georg Lippert, die Aktivitäten und Aufgaben des Vereins dar: „Der Kulturring hat derzeit 118 Mitglieder und in seinem siebenjährigen Bestehen viel erarbeitet und geschafft.“ Allerdings wies das Finanzamt 2015 auf eine Ungenauigkeit in der Satzung hin. Brauchtumspflege kann im steuerrechtlichen Sinn nur anerkannt werden, wenn es sich um gesichertes, mindestens über Jahrzehnte gepflegtes lokales Brauchtum handelt. Dem Verein wurde inhaltlich eine gute Arbeit bestätigt, aber auf eine präzisere Formulierung in der Satzung gedrungen, die dann auch auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen wurde. Lippert dankte dem früheren Rechner Robert Pitz, der ihn beim gesamten Vorgang unterstützt hatte.

Lippert führte weiter aus: „Die Aktiven des Kulturrings setzen ihre ganze Kraft in das Ziel, der Ortsgemeinschaft attraktive Veranstaltungen zu bieten und mit dem Erlös etwa Kindergarten, Jugendclub, Grundschule und alle gemeinnützigen Vereine unterstützen.“ Lippert bat um mehr tatkräftige Hilfe bei den Vorhaben, die nicht nur von einer kleinen Gruppe von Aktiven durchgeführt werden könnten. Sicher sei das schwieriger bei einem Verein, der sich – anders als im Sport, in der Musikpflege – nicht regelmäßig treffe, sondern nur punktuell unter dem Motto „Ran an die Arbeit“. Allerdings konnte sich Lippert bei einer Reihe Aktiver bedanken, die sich erfolgreich besonderer Aufgaben annehmen. So seien Mitglieder des Jugendclubs immer zu tatkräftigem Einsatz bereit, ebenso die MGV-Sänger. Insbesondere Carsten Naumann und Tim Langsdorf halten die Homepage auf dem neusten Stand, Andreas Großheim pflegt „Good morning, Rainrod“ in Facebook, Manuela Vogt trug das Bildarchiv und erstellt die Kalender, Uwe Lakewand hilft Bühne und Geräte zur Verfügung, auf erfahrene Handwerker, etwa die Elektriker und Zimmermänner, sei Verlass. Herzlich dankte Lippert seinem Vorstand und den „Menschen, die neue Ideen einbringen.“

Vorstand Stefan Went berichtete vom gut besuchten Treffen „Rund um den Maibaum“, Lippert erinnerte an die amüsante 60er-Jahre-Revue, allerdings weit mehr von Auswärtigen als von Rainrödern besucht, und an den stimmungsvollen Weihnachtsmarkt mit Fackelwanderung der Kinder. Rechnerin Doris Roosjen gab den Haushaltsbericht.

Auch 2016 werden attraktive Feste in Rainrod organisiert. So wird am 23. April der Maibaum gestellt und zum Treffen eingeladen. Am 19. November findet in Zusammenarbeit mit dem Vogelsberger Kultur- und Geschichtsverein der Mundartabend statt. Am 3. Dezember lädt der Kulturring zum Weihnachtsmarkt. Angedacht von Manuela Vogt ist eine Vogelsberger Fotoausstellung. Auch 2016 werden gemeinnützige Vorhaben unterstützt. So die Finanzierung einer Speichertreppe im Sportheim, die Anschaffung einer dringend benötigten Handlampe für die FFW. Je 200 Euro gehen an die evangelische Kirchengemeinde für neue Sitzkissen im Gemeindehaus, an den Jugendclub, an Kindergarten und Grundschule.

Quelle: Kreis-Anzeiger, 09.03.16

Reise in die 60er Jahre

RAINROD – (det). „Shake Hands“, die 60er-Jahre-Schlager-Zeitreise des Musiktheaters Bellevue, war tatsächlich ein amüsanter Brückenschlag über ein halbes Jahrhundert. Schon vor zwei Jahren waren Gabriele Russ (Gesang, Gitarre), ihr Ehemann Alexander (Schlagzeug) und Hündin Lissy auf Einladung des Kulturrings nach Rainrod gekommen und hatten das Publikum in die 50er Jahre entführt.

„Alles ist aus den 60ern: die Musik, die Werbung und ich selber auch. Ich bin damals ohne Haare geboren worden, inzwischen sind sie auch schon wieder weg“ – verschmitzt, wie gewohnt, brachte der Kulturring-Vorsitzende Hans Georg Lippert die 70 Besucher schon bei der Begrüßung zum Lachen. Christine Lippert servierte in der Pause Bretzeln und griechisches Brot mit Kürbis-Ingwer-Dip samt heißem Apfellikör.

Gabriele kam im rot getupften Kleid, Alexander im Dinnerjackett mit Fliege auf die Bühne – die Mode von damals spielt in der Revue auch eine Rolle. „Wir stehen für handgemachte Musik“, war zu hören, und tatsächlich brachten die beiden auf der Bühne die Schlager ebenso unplugged wie mitreißend rüber. Da war Adamos Herzschmerz-Titel „Es geht eine Träne auf Reisen“ zu hören, Drafi Deutschers „Marmor, Stein und Eisen bricht“ tropfte in die Zuschauerohren und die „Zwei kleinen Italiener“ erinnerten an Conny Froboess und die Grand-Prix-Bewerbung von 1962.

Längst hatte das Publikum angefangen, mitzuklatschen – und mitzusingen. Dazwischen kam die Werbung von damals, Spots von Langnese, Ata, Persil, die Einladung, Pfefferminzbonbons zu lutschen und zu „Vivil-ieren“. Lissy gab Lassie, den Fernsehhund. Es folgten Titel von Manuela, die so kess dem Bossanova die Schuld zuschob und das „Knallrote Gummiboot“ der „musikalischen Gastarbeiterinnen“ Gitte Haenning, Wencke Myhre und Siw Malmwist. Die Zuhörer mochten das Ende der Revue nicht hinnehmen. „Noch was von Catarina Valente“, war es aus em Publikum zu hören und schon erklangen von „Ganz Paris träumt von der Liebe“ bis zum „Itsy-bitsy-teenie-weenie-Honolulu-Strandbikini“ die beliebtesten Titel der attraktiven Italienerin als Medley.
Quelle: Reise in die 60er Jahre (Kreis-Anzeiger, 21.10.2015)